Slammer.Dichter.Weiter. Nummer 12 am 12.12.2013 war ein schwungvoller Abend mit der Berliner Poetry Slam Legende Wolf Hogekamp und Österreichs Papa Slam Markus Köhle. Moderiert wurde der Abend in unnachahmlicher Manier von Mieze Medusa (sowohl ihr als auch dem sonstigen Moderator war die Nervösität durchaus anzumerken:-).
Wolf Hogekamp knabberte nicht an, sondern polierte Ernst Jandls Heiligenschein mit drei Antworten auf Jandl Gedichte (darunter: „Vater komm, erzähl vom Krieg“) und Markus Köhle versuchte dem genialen Universaldichter Gert Jonke gerecht zu werden und antwortete auf dessen „Ich bin Schriftsteller“ und „Oft gehe ich“. Publikum war trotz Vorweihnachtswahnsinn in angenehmer Fülle vorhanden, die Stimmung warm und herzlich und Hogekamp und Köhle in bester Slamplätzchen-Ausstechform.
Ernst Jandl (1925-2000) hat schon vor 50 Jahren Massen mit seinen Performances begeistert, er hat aber auch Massen verstört und erst nach Jahren der Anfeindung Einlass in die Schulbücher gefunden.
Gert Jonke (1946-2009) ist vielen eher als Theaterautor und Verfasser von einzigartigen Romanen wie: „Geometrischer Heimatroman“, „Der ferne Klang“, „Erwachen zum großen Schlafkrieg“, „Schule der Geläufigkeit“ u. a. bekannt, hat aber als 17jähriger bereits Gedichte in der Literaturzeitschrift Der Bogen veröffentlicht, bis ihm das vom Vormund Jugendanwaltschaft verboten wurde. Auch sein letzter veröffentlichter Text (im Standard) war ein Gedicht. Aber an sich geht es bei Jonke gar nicht um die Kategorisierung, sondern viel mehr um die Auflösung von Genregrenzen und um die Erfindung einer neuen Sprache.
Hier eine Hommage von Markus Köhle an beide bzw. eine Hommage an die Humanic-Werbungen der 80er Jahre:
Was ich sagte, fragte mich wer nach meinen Säulenheiligenin Prosa, Lyrik, Dramatik und Essayistik
Jonke Jandl Jonke Jandl Jonke Jandl
Jo jo jo Jonke Jandl Jonke Jandl Jonke Jandl
Jo jo jo Jonke Jandl Jonke Jandl Jonke Jandl
Jelinek
Jonke Jandl Jonke Jandl Jonke Jandl
Jo jo jo Jonke Jandl Jonke Jandl
Bayer Schwab Schuh
Franz