Wanken, trinken und entflammen

DSC08452Slammer.Dichter.Weiter.10 mit Etta Streicher und Jimi Lend ging am Dienstag, den 24. September 2013 über die Bühne und füllte die Schmiede bis zum letzten Platz.

Etta Streicher hat gleich mehrere Texte von Jeannie Ebner behandelt, Jimi Lend hat sich auf ein Viertel von Joe Bergers Pladoyer für den Alkohol konzentriert.
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Etta Streicher hat ihre Texte mit Streichhölzern, Geräuschen und selbst entwickelten Gedichtmaschinen untermalt, Jimi Lend hat u.a. aus seinem druckfrischen Lyrikband „Mundlandungen“ gelesen.

„Ein Gedicht ist wie ein Kind, das ganz allein in einem Garten spielt.
Da findet es ein Wort, das glänzt.“ schrieb Jeannie Ebner, die 1918 in Sydney geboren wurde, ihre Jugend in Wiener Neustadt verbracht und von 1946 bis 2004 in Wien lebte. Sie war Spediteurin und Stenotypistin und entschied sich dann, freie Autorin zu sein. 1952 erschien das erste Buch „Gesang an das Heute“, bekannt wurde sie mit dem Roman „Die Wildnis früher Sommer“.
DSC08446Jeannie Ebner war im Vorstand der Literarischen Verwertungsgesellschaft, aktiv in der ÖGL, dem P.E.N.-Club, dem Schriftstellerverband und im Literaturkreis Podium. Bis in die 1990er Jahre veröffentlichte sie 26 Bücher und zahlreiche Übersetzungen ins Englische. Ihre Prosa ist dem magischen Realismus zuzuschreiben, ihre Gedichte sind Hymnen, Meditationen, Anfrufungen, Stimmungs-, Natur- und Liebesgedichte. Paul Wimmer schreibt im Vorwort des Podium Porträt Band Nummer 21: „Ihre Gedichte sind Brieftauben“, Etta Streicher ließ gleich mehrere Gedichte von Jeannie Ebner hochsteigen.

Joe Berger wurde 1939 geboren, war Chemiker und arbeitete in einer Lackfabrik, ehe er sich 1963 entschied Künstler und Aktionist zu werden. DSC08449Joe Berger war Schauspieler, Querkopf, Provokateur und Gründer der Aktionstheatergruppe first vienna working group: motion (vormals Arbeitsgruppe Bauernschnapsen). Aufbrechen von Verhaltensmustern war sein Metier. Er parodierte Genres, ließ sich schwer einordnen und legte alles daran, Erwartungshaltungen nicht zu erfüllen. Er hat zu Lebzeiten folgende Bücher veröffentlicht: Märchen für Konsumkinder (1977), Ironische Zettel (1980), Plädoyer für den Alkohol (1985), Märchen für die Satten und die Irren (1990). Jimi Lend hat sich das Plädoyer ausgesucht und Rauschgedichte von Berger variiert.

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